Konzept
Grund-Idee
Der Berufswahlparcours ist eine Initiative, die im Kanton Luzern seit 2005 konzipiert, getestet und weiterentwickelt wurde. Sie hat die Förderung eines persönlichen, regionalen und nachhaltigen Berufswahlprozesses an Sekundarschulen zum Ziel. Jugendliche der 8. Klasse erhalten in begleiteten Kleingruppen einen Einblick in verschiedene Lehrberufe, welche Firmen in der Gemeinde und Umgebung anbieten. Die Lernenden erleben in den diversen Ateliers die Berufe hautnah und werden über den Aufbau und die Tätigkeitsfelder der vorgestellten Berufsausbildungen informiert. Dabei ist die Auswahl an besuchten Betrieben individuell abgestimmt auf das Profil des/r Schülers/-in. Alle besuchen ausschliesslich Berufsfelder, welche sie vorgängig selber bewusst ausgewählt haben. Dabei kann aber auch gezielt das Interesse für weniger bekannte Berufsfelder geweckt werden.
Der Berufswahlparcours ergänzt also den Berufswahlunterricht der Klassenlehrpersonen, so dass die Schüler bereits vorbereitet ihre Schnupperlehren absolvieren und die regionale Bildungsmesse besuchen können. Die Klassenlehrpersonen nehmen ebenfalls teil, wodurch sie Kontakte zu den unterschiedlichen Lehrbetrieben knüpfen können.
Die Planung, Durchführung und Evaluation eines regionalen Berufswahlparcours wird dank einer spezifisch entwickelten Software zu einer Aktivität, welche jährlich mit überschaubarem Aufwand effizient und nachhaltig umgesetzt werden kann.
Über die Jahre werden die Schule und die lokalen KMU eng vernetzt. Dadurch die wird die Berufsbildung gestärkt und die Nachwuchsförderung intensiviert.
Plattform
Ablauf
Das Konzept basiert auf jahrelanger Erfahrung bezüglich der organisatorischen Durchführung und auf einer effizienten, speziell entwickelten Software. Alle Rollen der verschiedenen Teilnehmer sind klar spezifiziert und die Form der Zusammenarbeit ist umfassend beschrieben. Die Abläufe sind strukturiert und terminiert. Für die Kommunikation sind fixfertige Vorlagen vorhanden. Dadurch kann der Berufswahlparcours rasch und sicher hochgefahren werden: Im April startet die detaillierte Planung und im Herbst (September) findet bereits der Berufswahlparcours statt. Die Planung kann jeweils direkt auf den Daten den Vorjahres aufgebaut werden, wodurch nochmals Zeit eingespart wird. Bei der ersten Durchführung des Parcours sollte der Kick-Off im Jan/Feb stattfinden.
Folgende Schritte werden - terminlich geführt durch das Programm - durchlaufen:
- Der/Die Berufswahlverantwortliche der Schule und des Gewerbevereins treffen sich zu einem Kick-off. Im Anschluss vergibt der/die Berufswahlverantwortliche als Hauptadministrator die Logins an die Beteiligten.
- Sobald der Termin des Berufswahlparcours im Programm eingegeben ist, gibt dieses den Ablauf und die Meilensteine vor. So erfolgt die Planung von Anfang an terminlich gut geführt.
- Die verantwortliche Person beim Gewerbeverein liest direkt im Programm die Berufe ein, welche angeboten werden können. Dabei wird auch spezifiziert wieviele Schüler im Minimum und Maximum das jeweilige Atelier besuchen können. Zusätzlich wird eingegeben, für welche Ateliers es Transporte und Begleitpersonen braucht.
- Die Lehrpersonen erstellen mit jedem Schüler eine Liste der fünf Berufe, welche sie besuchen möchten. Im Anschluss geben die Lehrpersonen diese Schüler-Listen direkt im Programm ein.
- Der/Die Berufswahlverantwortliche erstellt nun im Programm die sogenannte "Hitliste". Diese zeigt, welche Berufe von wievielen Schülern nachgefragt werden.
- Der/Die Berufswahlverantwortliche erstellt nun im Programm die sogenannte "Masterliste", welche zeigt, welcher Schüler wann und wo Ateliers besucht.
- Der/Die Berufswahlverantwortliche des Gewerbes mailt an die Betriebe die Teilnehmerliste und die zeitlichen Abläufe. Wird ein Betrieb nicht berücksichtigt, muss durch das Gewerbe eine schriftliche Absage versandt werden.
- Das Programm generiert auf der Basis der Masterliste automatisch die nötigen Kommunikationsmittel für die Schüler: Laufblätter, Mitteilungen an die Eltern und an die Begleitpersonen, Namensschildchen usw. Die Kommunikation erfolgt über E-Mail-Adressen der Beteiligten direkt aus dem Programm.
- Der/Die Berufwahlverantwortliche kann die Daten für das Folgejahr aus dem Programm übernehmen, was die Planung zusätzlich erleichtert.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass durch den Einsatz der spezifischen Berufswahlparcours-Software der Aufwand durchschnittlich im Vergleich zur Planung mit konventionellen IT-Programmen (Excell, Access usw.) um rund 30 Stunden reduziert werden kann. Durch das Konzept der Cloud-Lösung wird die Arbeit sinnvoll auf mehrere Stellen aufgeteilt. Zudem kann so bei personellen Wechseln eine kontinuierliche Weiterführung des Parcours gewährleistet werden.
Organigramm
Die Arbeitsgruppe des Berufswahlparcours setzt sich aus je einer Person folgender Bereichen zusammen: Stufenleitung, Berufswahlverantwortung und Sekretariat der Schule.
Zusätzlich involviert und mitverantwortlich sind: Klassenlehrpersonen, Unternehmen (Atelierverantwortlichkeit) sowie Begleitpersonen (Eltern, Fachlehrpersonen und Klassenlehrpersonen). Die Schulleitung der Sekundarschule wird regelmässig durch die/den Berufsverantwortliche/n informiert.
Der Termin für den Berufswahlparcours wird so gewählt, dass eine optimale Einpassung des Berufswahlparcours in den Berufswahlprozess an der Sekundarschule ermöglicht wird.
Folgende zwei organisatorische Varianten (Organigramm) bieten sich an: